Sonntag, 21. September 2014

Immobilienmakler auf Mallorca – ein Traumberuf

Die landläufige Meinung über den Beruf des Maklers ist die, dass er ein paar Wohnungen und Häuser vorzeigt und dann beim Verkauf für das bisschen Arbeit einen Haufen Geld kassiert. Der Eingeweihte weiß, dass das Vorzeigen einer Immobilie zwar ein unerlässlicher Arbeitsschritt für den Makler ist, daß aber die eigentliche Arbeit davor und danach anfällt.
Für mich persönlich sind Besichtigungen eine lockere und entspannende Abwechslung zur stundenlangen Büroarbeit, in der Dokumente geprüft, Daten erfasst, Texte gestaltet und übersetzt werden, zahllose Bilder bearbeitet, Exposés verschickt, Termine vereinbart oder verschoben werden und ein wesentlicher Faktor, Unmengen von gezielten Fragen von Interessenten mit Sorgfalt bearbeitet und beantwortet werden.
Bei der Besichtigung fahre ich mit überwiegend netten Menschen über unsere schöne Insel um Ihnen Häuser und Wohnungen zu zeigen. Sie fahren in Ihrem Auto hinter mir her oder sitzen bei mir im Wagen. Die meisten sind gut gelaunt und ich lerne auch immer wieder liebenswerte und außergewöhnliche Menschen kennen.
Die Gespräche geben mir ab er auch wichtige Informationen über die Prioritäten hinsichtlich Lage und Beschaffenheit der gesuchten Immobilie. Kurzum, Besichtigungen sind schön und gut selbst wenn manchmal ein Marathon mit 8 – 10 Objekten an einem Tag auf dem Programm steht.
Treffpunkt ist in den meisten Fällen mein Büro, wo wir uns zu Beginn vor den Bildschirm setzen und meist auch noch Alternativen entdecken, die wir auch noch besichtigen wollen. In manchen Fällen ergibt es sich aber, dass die Interessenten ein Objekt sehen wollen, das auf Ihrer Anreisestrecke zum Büro liegt. Dann verabreden wir uns zu einem sogenannten Außentermin, d.h. der Treffpunkt liegt irgendwo an einem auffindbaren Punkt oder gleich vor dem Objekt. Das ist heutzutage auch für Ortsunkundige kein Problem mehr dank moderner Navigationsgeräte.
Zugeben, ich mag diese Treffen schon deshalb nicht besonders, weil sich viele Menschen auf Ihren Besichtigungstouren die Termine zu knapp setzen und dann zu spät kommen. Im Büro stört mich das wenig, denn da kann ich ja meine Arbeiten erledigen bis die Leute da sind.
 
Beim Außentermin gibt es dann noch den worst case – die Leute kommen gar nicht – und rufen nicht einmal an und heben ihr  Handy nicht ab, wenn ich anrufe.
So geschehen heute, Sonntag, 21.09.2014 um 10:00 Uhr. Meine Zeitbilanz sieht wie folgt aus – 30 Minuten Anreise – 30 Minuten warten und nach dem 3. vergeblichen Anruf – 30 Minuten Rückfahrt.
Nach zweieinhalb Jahrzehnten in der Branche bin ich nun weit davon entfernt, mich zu ärgern. Ich bin immer schon der Meinung „Ärgern ist Unfug!“ Es ändert nichts an den Fakten und vermiest mir nur meine gute Stimmung.
 
Ich komme in solchen Fällen höchstens ins Grübeln. Zum ersten weiß ich gar nicht, ob die Interessenten mit denen ich am Sonntag um 10:00 Uhr morgens verabredet war, schlichtweg ein miserables Zeitmanagement hatten und den Termin einfach vergessen haben oder ob Sie ihn absichtlich einfach nicht wahrgenommen haben, weil sie dann doch keinen Bock hatten, am Sonntag so früh aufzustehen oder bereits gestern Ihre Traumimmobilie gefunden haben oder vielleicht gar nichts mehr kaufen wollen, weil sie seit gestern Abend zerstritten sind und über Trennung nachdenken oder……
Als Immobilienmakler auf Mallorca steht man eben mitten im Leben und nichts ist unmöglich.
Die wohl schwerwiegendste meiner Vermutungen wäre die, dass Sie mich einfach versetzt haben ohne Anruf, weil sie denken „das ist ja nur ein Makler“. Wie man weiß, hat ein nicht unwesentlicher Anteil der Bevölkerung keine gute Meinung von Immobilienmaklern. Ich übrigens auch nicht !
Fakt ist, dass es in jeder Berufsgruppe schwarze Schafe gibt und in einigen Berufsgruppen gibt es eben einen hohen Anteil schwarzer Schafe. Die Berufsgruppe Immobilienmakler gehört zur letzteren. Das hat wohl damit zu tun, dass es in dieser Branche fast immer um viel Geld geht, das für den Außenstehenden vermeintlich leicht verdient ist. Diese Aussicht zieht dann wohl einen höheren Anteil von Schlawinern und Taugenichtsen an als z.B. der Beruf... des Weiß-nicht-was.
Aus meiner Sicht gilt aber doch, dass ich ohne Ansehen der Berufsgruppe oder Person, einen fest vereinbarten Termin, den ich  nicht einhalten kann oder will, möglichst frühzeitig (auch ohne Angabe von Gründen) wieder absage. Das ist ein Gebot der Höflichkeit und ich würde mich einfach miserabel fühlen, wenn ich es nicht täte.
Soviel zu dieser kleinen Episode an einem Sonntag auf Mallorca. Damit aber hier kein falscher Eindruck entsteht; ich liebe meinen Beruf über alles und ich bin glücklich, dass ich mir auf dieser wunderbaren Insel eine gute Basis dafür geschaffen habe. Den Text, den ich in meinem Einführungsblog am 15.06.2011 geschrieben habe mit dem Titel „Das Glück ein Mallorca Immobilienblog zu schreiben“ http://goo.gl/BHVl4m unterschreiben ich auch heute noch mit jedem Wort.
 
In nunmehr 16 Jahren konnte ich zahllose Menschen auf der Suche nach Ihrer Traumimmobilie auf Mallorca begleiten und bei vielen war ich direkt an der Realisierung eines Lebenstraumes beteiligt. Also gilt für mich auch nach dem heutigen unbedeutenden Ereignis - Immobilienmakler auf Mallorca – ein Traumberuf

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